SKU: BR.KM-2409
ISBN 9790004501818. 11 x 14 inches.
..., und selten larmetDer Schall durchs offne Feld, ......, die Lufte wehenDie Zweig und Aste durch ... (Friedrich Holderlin: Der Herbst)Eine insistierende herbstliche Klanglandschaft, Ausgangspunkt fur ,,Herbstfestival. Es war schwer, in die rhythmischen Verwebungen der ausserst leisen Ereignisse einzudringen, vor allem eines davon als ,,Anfang zu bestimmen. Ich versuchte mit der Stoppuhr kunstliche Zeitausschnitte zu markieren, um die enthaltene Polyphonie besser studieren zu konnen. Aber Struktur und Erlebnisart dieser Herbstklange deckten sich uberhaupt nicht mit meinen kompositorischen Wiedergabebedurfnissen. Die auf mich zukommende Klangnatur musste in eine Musiklandschaft von Fellen, Holzern, Metallen und klangerzeugenden Bewegungen transformiert werden.Das Stuck ist wie ein Gedicht in Zeilen aufgegliedert. Die Zeilenketten sind so angelegt, dass trotz logischer Folge der Farbsets sozusagen ins Unubersichtliche gezahlt wird. Aufgrund der Nichtproportionalitat von Zeilenlange und Ereignisdichte pro Zeile entsteht aus der sich steigernden Pressung eine polyphone Ineinanderschiebung, die sich auf ihrem Hohepunkt zugleich aus Poly- in Monochromie gewandelt hat. Aus solcher Fluiditat wachst die neunzehnminutige Crescendostruktur der Komposition. Sie lasst Entfernung in eigenartig erlebbare Musik-Nahe umschlagen. Die Komposition verzichtet auf aufruttelnde Reklame fur ihre Klangereignisse. Sie braucht offenes, entspannt-aufmerksames, zulassendes Horen.Die Sagen, die der Erde sich entfernen,Vom Geiste, der gewesen ist und wiederkehret,Sie kehren zu den Menschen sich, und vieles lernenWir aus der Zeit, die eilends sich verzehret.(Friedrich Holderlin: Der Herbst)(Nicolaus A. Huber, 1989)CDs:Schlagquartett KolnCD BV HAAST 9407Schlagquartett KolnPolmic 023 CD No.5Bibliography:Huber, Nicolaus A.: Die Zeit ist buchstabengenau und allbarmherzig. Zu Holderlin in meinen Kompositionen, in: Dissonanz, Heft 76, August 2002, pp. 4-13, und Heft 77, Oktober 2002, pp. 4-15.Le temps est litteral et misericordieux. La place de Friedrich Holderlin dans mes compositions, in: Dissonance, Heft 76, August 2002, S. 4-13, und Heft 77, Oktober 2002, pp. 4-15.ders.: THIRTY ARE BETTER THAN ONE (A. Warhol), in: Neue Musik und andere Kunste, hrsg. von Jorn Peter Hiekel (= Veroffentlichungen des Instituts fur Neue Musik und Musikerziehung Darmstadt, Band 50), Mainz u.a.: Schott 2010, pp. 220-235.Reinhold, Steffen: Herbstmusik. Wie die Natur durch die Musik spricht, in: Musik & Bildung 48 (2016), Heft 3, S. 50-55.
SKU: BR.EB-9380
ISBN 9790004188507. 10.5 x 14 inches.
,,Trau er nur dem holzernen Freund nicht. Er ist manchmal ein lederner (aus den Beethoven-Konversationsheften) Dieses Schlagzeugtrio, das in enger Zusammenarbeit mit den Widmungstragern entstanden ist, besteht aus drei Teilen. Es wird durch die schiere Freude am dramaturgisch gebundelten Konstruieren entlang seismischer Bruchlinien gepragt. Die drei Percussion-Spieler wechseln wahrend des Werkes zwischen drei Setups an verschiedenen Spielpositionen - vom Buhnenhintergrund, uber die Mitte der Buhne bis vorne an der Buhnenrampe. Dabei wird jeweils ein anderes Klangmaterial, im ersten Teil (Part I) das Fell, im zweiten Teil (Part II) das Metall und im dritten Teil (Part III) das Holz in den Mittelpunkt gestellt. Part I (5'30'') ist mit drei O-Daikos besetzt, die mit Fingern, Handen, Fausten, Superballs und Holzstaben gespielt werden. Part II (6'00'') ist um drei Glockenspiele, drei Vibraphone und drei Sixxen gruppiert und integriert auch Metallinstrumente wie Chinese Opera Gongs, Mini-Tam-Tams und Metalltonnen, die mit Fussmaschine gespielt werden. In Part III (4'00'') spielen alle drei Musiker mit Rundstaben, Handen und Rohrenglockenhammern das mit sieben massiven Balken aus Eschenholz besetzte baskische Nationalinstrument Txalaparta, das auch seine ganz eigene Geschichte im Widerstand gegen die Franco-Diktatur hat. Reizvoll war fur mich sowohl, dass man zu dritt auf diesem archaischen Instrument wirklich aberwitzig schnelle Rhythmen spielen kann, als auch, dass dieses Instrument auf Konzertpodien klanglich wie optisch noch vollig neu ist - und dies, trotz aller Schlichtheit, bei einem unglaublichen Reichtum an Klangmoglichkeiten. Kleine rhythmische Zellen, die sich immer wieder zu vielfaltigen neuen Texturen - bis zur klanglichen Entfesselung - zusammenballen und eine feine Differenzierung und Dynamisierung der Anschlagsmoglichkeiten bestimmen dieses Werk. Auch, wenn nur Part II durch den Einsatz bestimmter Tonhohen gepragt ist (durch die Verwendung der von Yannis Xenakis erfundenen Sixxen durchaus mikrotonal), so gibt es doch unuberhorbar abschnittsubergreifende Kontinuitaten in Rhythmik und Motivik, die das ganze Werk bestimmen und es dabei wie feine seismische Adern durchziehen. (Johannes Maria Staud, 2020)World premiere: Vienna, October 17, 2020 Commissioned by KolnMusik GmbH as a part of the Non Beethoven project of the Kolner Philharmonie for 2020, Wiener Konzerthaus and Martin Grubinger / Percussive Planet.
SKU: HL.48018315
UPC: 073999937657. 8.25x11.75x0.036 inches.
Percussion (1 player).
SKU: BR.EB-9195
World premiere: Munich, February 12, 2009
ISBN 9790004183656. 9 x 12 inches.
Aus einem Brief an einen der urauffuhrenden Schlagzeuger: Hallo Victor, Du kannst erzahlen, dass am Anfang ein unglaublich langbogiger Aufbau (Steigerung) stattfindet, dass dieser ein Spiel mit Energieaufstapelung und Ubertragung und die musikalische Form somit die Bindung und Disposition von ENERGIEmengen ist. Uberhaupt ist die musikalische Form fur mich nichts anderes als energetische Dramaturgie. Dass im Unisonoteil durch die verschiedenen Schlegelwechsel, die Mischung der beiden Instrumente und der verschiedenen Oktavlagen ein endloses Farbmischungspotential entsteht. Das Torso-Prinzip kommt im langsamen Teil mit Pausen zur Geltung, indem die leeren Passagen (fehlenden Teile) durch die zuvor aufgestapelten Energieubermengen uberschattet (aufgefullt) werden. So sind sie zwar ereignisleer, trotzdem aber energetisch gedeckt. Dass ich die Basslagen dieses neuen Instrumentes Bassmarimba liebe. Daher die dicken Doppelpassagen, die richtig korperhaft wirken. In den polyrhythmischen Teilen geht es um sich verdichtende und verdunnende Klangflachen. Das Ende wird abgebrochen - hier wieder ein Hinweis auf ein Torso. Und naturlich, dass es fur mich beim Komponieren, so wie in diesem Stuck, auch immer um das Festhalten von Klangerlebnissen geht. Jede Art von musikalischer Botschaft soll sich durch dieses Klangerlebnis auch auf das Publikum ubertragen. (Marton Illes) CD: Victor Kraus, Martin Frink (percussion) CD perc.pro LC 11995World premiere: Munich, February 12, 2009 Commissioned by the Bayerische Staatsoper.
SKU: HL.48018297
UPC: 073999182972.
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