Piano Trio SKU: BR.KM-2225
Composed by Gerhard Muller-Hornbach. Chamber music; Softcover. Kammermusik-Bibliothek (Chamber Music Library). World premiere Frankfurt, 1978. Music post-1945. Score and parts. Composed 1978. 86 pages. Duration 15'. Breitkopf and Haertel #KM 2225. Published by Breitkopf and Haertel (BR.KM-2225). ISBN 9790004501313. 9 x 12 inches.
Die 1978 entstandene Komposition steht am Anfang einer wichtigen Entwicklung in meinem kompositorischen Schaffen. Nachdem ich mich wahrend meines Studiums zunachst an seriellen Verfahren orientiert hatte, begann ich damals andere Wege zu beschreiten. Entscheidend wurde fur mich zunehmend die Orientierung an den Voraussetzungen des menschlichen Gehors. Das Trio verbindet die Reihentechnik mit Elementen. die fur meine spatere Kompositionsweise charakteristisch sind, wie zum Beispiel die Zentraltontechnik. Im Trio arbeitete ich mit einer 13-tonigen Reihe, die auf den Zentralton D bezogen ist und den Ton Gis zweimal enthalt. Sie setzt sich aus zwei chromatischen Linien zusammen, die gegenlaufig auf den Zentralton zustreben. So entsteht im chromatischen Kontext der Komposition gleichwohl eine tonale Dominanz eines Tones, die als Orientierung fur das Gehor wirksam wird. Der Zentralton schafft ein Gravitationsfeld, im dem jeder Ton eine, durch seine Beziehung zum Ton D definierte, Wertigkeit erhalt. Als zentrale Idee der Komposition kann man das Unisono bezeichnen. Diesem Extremwert des Gleichklangs der Einzelstimmen nahert sich die Musik an und entfernt sich wieder davon. Als Achse wirkt eine imaginare Zentrallinie. auf die sich jede der drei Stimmen bezieht, mit der sie im Extremfall eins wird und deren Sogwirkung auch in grosster Ferne noch spurbar bleibt. Immer ist diese Zentrallinie als ubergeordnete Kraft im vielfaltigen Stimmengewirr wirksam. Die musikalisch gestische Ebene orientiert sich an einer spezifisch instrumental empfundenen Ausdruckshaftigkeit, die sich an den besonderen Gegebenheiten der Klangerzeugung bei jedem Instrument orientiert. Es war mir ein Anliegen, dieser Kammermusikbesetzung einen, vom romantischen Klangideal deutlich abweichenden, Klangcharakter abzugewinnen. Dies aussert sich unter anderem im haufig sehr linear gefuhrten Klavierpart.Die Notation wechselt zwischen rhythmisch exakt fixierten Passagen und anderen Abschnitten, in denen der Notentext in einem reagierenden Miteinander der Interpreten auszufuhren ist. (Gerhard Muller-Hornbach)
World premiere: Frankfurt am Main, 1978.