Percussion solo
SKU: BR.EB-9380
Seismic Construction in 3 Parts. Composed by Johannes Maria Staud. Solo instruments; stapled. Edition Breitkopf. World premiere: Vienna, October 17, 2020 Commissioned by KolnMusik GmbH as a part of the Non Beethoven project of the Kolner Philharmonie for 2020, Wiener Konzerthaus and Martin Grubinger / Percussive Planet. New music (post-2000); Music post-1945. Score. Composed 2019/20. 52 pages. Duration 16'. Breitkopf and Haertel #EB 9380. Published by Breitkopf and Haertel (BR.EB-9380).
ISBN 9790004188507. 10.5 x 14 inches.
,,Trau er nur dem holzernen Freund nicht. Er ist manchmal ein lederner (aus den Beethoven-Konversationsheften) Dieses Schlagzeugtrio, das in enger Zusammenarbeit mit den Widmungstragern entstanden ist, besteht aus drei Teilen. Es wird durch die schiere Freude am dramaturgisch gebundelten Konstruieren entlang seismischer Bruchlinien gepragt. Die drei Percussion-Spieler wechseln wahrend des Werkes zwischen drei Setups an verschiedenen Spielpositionen - vom Buhnenhintergrund, uber die Mitte der Buhne bis vorne an der Buhnenrampe. Dabei wird jeweils ein anderes Klangmaterial, im ersten Teil (Part I) das Fell, im zweiten Teil (Part II) das Metall und im dritten Teil (Part III) das Holz in den Mittelpunkt gestellt. Part I (5'30'') ist mit drei O-Daikos besetzt, die mit Fingern, Handen, Fausten, Superballs und Holzstaben gespielt werden. Part II (6'00'') ist um drei Glockenspiele, drei Vibraphone und drei Sixxen gruppiert und integriert auch Metallinstrumente wie Chinese Opera Gongs, Mini-Tam-Tams und Metalltonnen, die mit Fussmaschine gespielt werden. In Part III (4'00'') spielen alle drei Musiker mit Rundstaben, Handen und Rohrenglockenhammern das mit sieben massiven Balken aus Eschenholz besetzte baskische Nationalinstrument Txalaparta, das auch seine ganz eigene Geschichte im Widerstand gegen die Franco-Diktatur hat. Reizvoll war fur mich sowohl, dass man zu dritt auf diesem archaischen Instrument wirklich aberwitzig schnelle Rhythmen spielen kann, als auch, dass dieses Instrument auf Konzertpodien klanglich wie optisch noch vollig neu ist - und dies, trotz aller Schlichtheit, bei einem unglaublichen Reichtum an Klangmoglichkeiten. Kleine rhythmische Zellen, die sich immer wieder zu vielfaltigen neuen Texturen - bis zur klanglichen Entfesselung - zusammenballen und eine feine Differenzierung und Dynamisierung der Anschlagsmoglichkeiten bestimmen dieses Werk. Auch, wenn nur Part II durch den Einsatz bestimmter Tonhohen gepragt ist (durch die Verwendung der von Yannis Xenakis erfundenen Sixxen durchaus mikrotonal), so gibt es doch unuberhorbar abschnittsubergreifende Kontinuitaten in Rhythmik und Motivik, die das ganze Werk bestimmen und es dabei wie feine seismische Adern durchziehen. (Johannes Maria Staud, 2020)
World premiere: Vienna, October 17, 2020 Commissioned by KolnMusik GmbH as a part of the Non Beethoven project of the Kolner Philharmonie for 2020, Wiener Konzerthaus and Martin Grubinger / Percussive Planet.