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UPC: 888680839116. 8.5x12.0x0.8 inches.
Meier Quatuor No.2 Sur B. A. C. H. String Quartet Score/Parts.
SKU: BR.KM-2432
ISBN 9790004502020. 10 x 15 inches.
In den alten Kulturen war das, was wir heute ,,Musik und ,,Dichtung nennen, eine Einheit. Denken wir nur an die lotrijgn<' [musike] der Griechen, oder an Beschreibungen, die wir in den klassischen chinesischen Schriften finden. Aber naturlich: Kulturgeschichte ist ein Differenzierungsprozess, und so finden wir zur Zeit unserer europaischen Klassiker den Vorstoss der Musik zu ihrer ,,Autonomie - ihrer offiziellen Scheidung von dem Metier der Dichter. (Noch 1739 hatte Mattheson in seinem Vollkommenen Capellmeister von jedem Musiker ,,Gewandtheit in der Dicht-Kunst und genaueste Kenntnis der Verslehre verlangt.)Seit dieser Scheidung sind nun die Musiker sehr eifrig damit beschaftigt, eine autonome Grammatik und Syntax der ,,Tonkunst, wie die Musik jetzt genannt wird, zu entwickeln, wahrend in der Dichtung - besonders naturlich in der experimentellen, von Jean Paul und Mallarme bis zu Joyce und Celan - gerade das ,,Musikalische in der Poesie gesucht wird. Hierunter ist oft der Wunsch verborgen, die Verhartung, welche die Wortsprache durch ihre begriffliche Fixierung - extrem in der Wissenschaft! - erfahrt, wieder aufzuheben und sie in einen ,,musikalischen Zustand von Unbestimmtheit, von Offenheit zuruck zu versetzen.Oberflachlich betrachtet entwickeln sich die beiden Kunste in der Moderne also auseinander; eine Beruhrung zwischen ihnen wird immer schwieriger. Zu gross die Gefahr, dass die muhsam errungene Autonomie der einen wieder der Ubermacht der andern geopfert wird! Entweder wird die Musik, wenn sie schwach ist, zu blosser Illustration und Stimmungskulisse; oder sie verschlingt in ihrer klanglichen und zeitlichen Ausformung den eigenen Klang und Rhythmus der Dichtung.Manche Musiker haben in den letzten Jahrzehnten dieses Problem noch verinnerlicht und eine Art Bilderverbot auch innerhalb der Musik aufgestellt: Gestik, Expressivitat, Assoziationsfahigkeit der musikalischen Strukturen wurden unterdruckt. Ich halte das fur ein neurotisches Verhalten und ausserdem fur irrefuhrend. Es gibt schon seit jeher auch eine musikalische Semantik - das vergessen manche vor lauter Syntax und Grammatik; und es ist kein Grund einzusehen, warum in der Situation der Autonomie nicht musikalische und sprachliche Semantik in eine neue Art von Verhaltnis treten konnten. In der Bach-Kantate, im Schubert-Lied, in der Wagnerischen Leitmotivik waren das 1:1-Losungen; aber schon Wagner hat gezeigt, dass man diese Identitat auch dialektisch aufsprengen kann.Und wie erst in der Vielsprachigkeit der heutigen Moderne! In meiner Oper Stephen Climax habe ich den Hauptpersonen des Ulysses von James Joyce bestimmte - historisch ortbare - Musiksprachen zugeteilt (welche jeweils wieder bestimmte intervallische und rhythmische Struktureigenschaften zeigen, welche ihrerseits wieder seriell oder statistisch geordnet sind - es geht bis ins kleinste Detail ganz ,,autonom zu!!); der Kosmos unserer europaischen Musikgeschichte wird sowohl dem Kosmos der Joyceschen Figuren (ihrerseits ,,geschichtstrachtig!) wie auch dem aktuellen musikalischen Bewusstsein zugeordnet, aber eben oft auch uber Kreuz, paradox, mehrschichtig, mehrdeutig ... Die Tatsache, dass diese spezifische Moglichkeit einer neuartigen Einheit von Sprache und Musik von den berufenen Musikologen noch kaum bemerkt worden ist, zeigt nicht nur deren Langsamkeit, sondern auch die Dominanz des ,,bildlosen Denkens in der - jetzt abgelaufenen - Phase der Neuen Musik.In meinen Holderlin lesen-Stucken ging es mir darum, Wege zu finden, die gewaltigen Sprachstrukturen Holderlins so in die zeitliche Form der Musik zu integrieren, dass sie Funktionen der musikalischen Form ubernehmen, ohne in ihrer Eigenkraft (sowohl akustisch wie auch im Sinne expressiver ,,Deutung) im geringsten geschmalert zu werden. Das hiess zunachst: Sprechen, nicht singen! - Aber das wurde nur bedeuten, dass es nicht um die Musikalisierung von Text geht; ebenso wichtig ist es, dass es auch nicht um melodramatisch ,,erzahlende Musik geht. Sondern: Zwei autonome Kunste durchdringen sich auf diaphane Weise, ohne sich zu uberformen oder auszuloschen; es handelt sich um einen Dialog, nicht um eine Vereinnahmung durch Hierarchisierung.Ein weiteres Thema, das in der musikalischen Diskussion der letzten Jahrzehnte zu kurz gekommen ist und deswegen jetzt neu am Horizont erscheint, ist die Rhetorik. Inwieweit kann musikalische Form nicht nur logisch bzw. syntaktisch, sondern auch rhetorisch verstanden werden? Rhetorik und Satztechnik z.B. hangen zusammen. Ich kann diese Problematik (die ich in meinem vierteiligen, abendfullenden Shir Hashirim ,,auskomponiert habe) hier nur andeuten.Musik steht zwischen Zahl und Wort; sie hat an beidem teil. So konnte sie das Zentrum der ,,Sieben Freien Kunste in alten Zeiten bilden ... (Heinrich Schutz sagte, dass sie zu diesen - also zu den mathematisch-astronomischen und den literarischen Kunsten - wie die ,,Sonne zu den Planeten sich verhalte.) Mir scheint, dass wir die Komposition seit 50 Jahren zu einseitig nur von der Zahl her definieren; sie hat geschichtlich ebenso viel mit Sprachstruktur zu tun. Wir konnen Neuland gewinnen, wenn wir als heutige Musiker dies neu durchdenken.Es handelt sich hier um meinen dritten Versuch einer Annaherung an das Problem einer ,,Verzeitlichung der Holderlinschen Texte d.h. einer Moglichkeit, diese Texte in einer Performance darzustellen: da die Musik das eigentliche Element der zeitlichen Darstellung ist, werden die Holderlinschen Worte mit Tonen konfrontiert.Im Fall von denn wiederkommen geht es um neun Zeilen aus Holderlins Patmos-Hymne. Je eine solche Zeile wird einem Formabschnitt der Musik zugeordnet (das Stuck ist also, wie meine Lo-Shu-Stucke, neunteilig). Die betreffende Zeile erklingt nicht nur einmal, sondern wird, in der gleichen Weise wie auch das musikalische Material, nach einem chaotischen Repetitionsprinzip mehrfach wiederholt.Auffallig ist ferner, dass fur jeden der neun Teile ein von einem der vier Quartettspieler festgehaltener ,,Grundton gewahlt wurde; durch diese orgelpunktartige Wirkung wird jeder der neun Teile zusammengehalten, und der Horer kann die langsame Bewegung der Grossform im unmittelbaren Horprozess mitvollziehen.Die neun Satze von Holderlin lauten:1. Furchtlos gehen die Sohne der Alpen uber den Abgrund weg auf leicht gebaueten Brucken...2. Sie horen ihn und liebend tont es wieder von den Klagen des Manns...3. Im goldenen Rauche bluhte schnell aufgewachsen mit Schritten der Sonne, mit tausend Gipfeln duftend, mir Asia auf, und geblendet...4. Gegangen mit dem Sohne des Hochsten, unzertrennlich, denn es liebte der Gewittertragende die Einfalt des Jungers...5. Wenn aber stirbt alsdenn, an dem am meisten die Schonheit hing...6. Eingetrieben war wie Feuer in Eisen das, und ihnen ging zur Seite der Schatten des Lieben. Drum sandt er ihnen den Geist und freilich bebte das Haus und die Wetter Gottes rollten ferndonnernd...7. Uber die Berge zu gehn allein, wo zwiefach erkannt, war einstimmig und gegenwartig der Geist...8. Und hier ist der Stab des Gesanges, niederwinkend, denn nichts ist gemein. Die Toten wecket er auf...9. Denn wiederkommen sollt es, zu rechter Zeit. Nicht war es gut gewesen, spater, und schroff abbrechend...(Hans Zender)CD:Salome Kammer (voice), Arditti String QuartetCD Montaigne MO 782094Bibliography:Nyffeler, Max: Fluchtpunkt Patmos. Hans Zenders Komposition ,,Denn wiederkommen. Holderlin lesen III, in: Neue Zeitschrift fur Musik 180 (2019), Heft 1, S. 44-47.ders.: Lesen, Schreiben, Horen. Zum Verhaltnis von Musik und Sprache bei Hans Zender, dargestellt an der Komposition ,,,denn wiederkommen`. Holderlin lesen III, in: ,,Ein Zeichen sind wir, deutungslos. Holderlin lesen, Ikkyu Sojun horen, Musik denken, hrsg. von Violetta L. Waibel, Gottingen: Wallstein 2020, S. 299-329Waibel, Violetta L.: Holderlin Lesen, Ikkyu Sojun Horen, Musik Denken, in: Festivalkatalog Wien Modern 29 (2016), Essays, pp. 196-198.Zenck, Martin: Holderlin lesen - seiner ,,Stimme zuhoren. Holderlin-Lekturen von Klaus Michael Gruber, Hans Zender und Bruno Ganz, in: Neue Zeitschrift fur Musik 172 (2011), Heft 6, pp. 25-29.Zender, Hans: Zu meinem Zyklus ,,Holderlin lesen, in: Mnemosyne. Zeit und Gedachtnis in der europaischen Musik des ausgehenden 20. Jahrhunderts, hrsg. von Dorothea Redepenning und Joachim Steinheuer, Saarbrucken: Pfau 2006, pp. 26-40.World premiere: Museum Island Hombroich, May 31, 1992.
SKU: HL.49032446
ISBN 9790001113786.
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ISBN 9783795754648. German - English.
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ISBN 9790001113762.
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UPC: 680160681891. 9 x 12 inches.
My Eighth and Ninth String Quartets, begun in late 2017, are sonic cousins. Akin to real cousins, each piece exhibits differing natures. They were requested by two ensembles that have become asecond familiesa to me: The Jupiter Quartet of Urbana, Illinois and the Amernet Quartet based in Miami, Florida. Their collective dedication to, and care for, our art remains a personal and constant are-fuelinga for me. The quartets were commissioned by, and dedicated to, Margaret and Philip Verleger of Denver, Colorado. Additional financial support was provided by the School of Music at Stetson University, Timothy Peter, Dean. Quartet No.8 is laid out in a classical four-movement design. The work does break somewhat from conventional tradition by often placing quartet members into soloistic roles as the movement titles note. individual The opening piece presents at the outset a three-note motto which is turned over, tumbled, and energetically discussed, primarily by a violin duet. It is a duel. The two players part company only infrequently during the movement's progress, pausing briefly for other commentary by their alower cohortsa, the Viola and Cello do not argue, but abet their friends' aeffortsa. The piece's overall character is fairly bright and dancelike, closing in an unresolvedastandoffa. not Two principal asound-objectsa stitch the second movement scherzo together: sliding hands (glissandos) and a plucked ashufflea (pizzicato) - both instigated by the (solo) cellist. The others are influenced - or are not - by their aleadera, and follow - or interrupt - the cello throughout their four-voiced conversation. The third movement (longest of the set) is an elegy dedicated to the memory of a close personal friend, the American composer David Maslanka (1943 - 2017). Its' genesis is a simple 5-note melody derived from my own name (SaC/DaC/EaC/H). This line commences in the (solo) viola and is obsessively uttered without relief during the movement's lamentations. The closing movement revisits much of that opening three-note material, but now dressed up for the full quartet to view. It is a slowly accelerating romp which - twice - cannot avoid a nod to the Amernet and Jupiter performers by offering a humble bow to the 4th movement of Gustav Holst's PLANETS - Jupiter: The Bringer of Jollity. My quartet serves as an honouring salute of thanks for the talent, respect, and friendship of these two young quartets. STRING QUARTET No. 8 is roughly 22 minutes in duration. It was written as an homage to Franz Joseph Haydn, my adesert-island-composera, and completed in Holly Hill, Florida in early April of 2019. S.H.
SKU: PR.14440727S
UPC: 680160681907. 9 x 12 inches.
SKU: BR.KM-2261
ISBN 9790004501658. 16.5 x 11.5 inches.
Gran Torso, for string quartet, was composed in 1971 and revised in 1978. It belongs to a series of works, including Air, Kontrakadenz, Pression and Klangschatten, whose concept of material attempts to free itself from convention. That is, instead of using the sound itself as a point of departure, structural and formal hierarchies are derived from the mechanical and physical conditions present during the process of sound production. It is clear that such a radical break with tradition is not easily achieved: the instrument, the given means, the resonating body itself (as the embodiment of convention) all work against such attempts (with the extended performance techniques representing only the tip of the iceberg of deep-seated contradictions where the bourgeois artist is concerned). Implicit in such a challenge, however, is a claim to aesthetic pregnance: an offer, if one would have it, of uncomprosing beauty.(Helmut Lachenmann, 1978)CDs/LPs:Berner StreichquartettCD col legno 0647 277Berner StreichquartettLP col legno 5504Societa Cameristica ItalianaLP ABT ERZ 1003Arditti String QuartetCD KAIROS, 0012662KAIstadler quartettCD NEOS 10806The JACK QuartetCD mode 267Stadler Quartett, Rg. Caroline SiegersDVD NEOS 51001Bibliography:Alberman, David: Abnormal Playing Techniques in the String Quartets of Helmut Lachenmann, in: Helmut Lachenmann Music with matches, hrsg. von Dan Albertson, Contemporary Music Review 24 (2005), Vol. 1, pp. 39-51.Dulaney, Maxwell: Continuing the Tradition Untraditionally: Helmut Lachenmann's Restructuring of Musical Dialectic through an Analysis of his Three String Quartets, and an Original Composition, Harmonic Concerto, Diss. Brandeis University, MI 2013.Egger, Elisabeth: Kontinuitat, Verdichtung, Synchronizitat. Zu den grossformalen Funktionen des gepressten Bogenstrichs in Helmut Lachenmanns Streichquartetten, in: Musik als Wahrnehmungskunst. Untersuchungen zu Kompositionsmethodik und Horasthetik bei Helmut Lachenmann, hrsg. von Christian Utz und Clemens Gadenstatter (= musik.theorien der gegenwart 2), Saarbrucken: Pfau 2008, pp. 155-171.Hermann, Matthias: Helmut Lachenmann - Gran Torso, in: Analyse Musik XX. Jahrhundert (2). Postserielle Konzepte Klangflachen Aleatorik (= Materialien zur Musiktheorie 4), Saarbrucken: Pfau 2002, pp. 134-152.Hiekel, Jorn Peter: Die Streichquartett Gran Torso und Grido von Helmut Lachenmann, in: Lucerne Festival, Sommer 2005 Neuland, Konzertprogramm 6, pp. 65-69.Houben, Eva-Maria: Helmut Lachenmann: Gran Torso ..., in: dies., Musikalische Praxis als Lebensform (= Musik und Klangkultur 27), Bielefeld: Transcript 2018, S. 208-212Lehmann, Harry: Erhabenheit - Ereignis - Ambivalenz. Zur Asthetik der Neuen Musik, in: Neue Zeitschrift fur Musik 176 (2015), Heft 5, pp. 22-27.Mosch, Ulrich: Kunst als Medium der Ungeborgenheit. Streichquartette und soziale Funktion des Komponierens bei Helmut Lachenmann, in: Positionen 81 (November 2009), pp. 37-39.ders.: Was heisst Interpretation bei Helmut Lachenmanns Streichquartett ,,Gran Torso?, in: Wessen Klange? Uber Autorschaft in neue Musik, hrsg. Von Hermann Danuser und Matthias Kassel (= Veroffentlichungen der Paul Sacher Stiftung 12), Mainz u.a.: Schott 2017, S. 163-186Nonnenmann, Rainer: Werke als Schlussel zu Werken? Zur umstrittenen Kategorie ,,Schlusselwerke der neuen Musik, in: MusikTexte, Heft 147 (November 2015), pp. 35-46.Stork, Astrid: Materialbegriff und Strukturdenken. Untersuchungen zu den Streichquartetten von Helmut Lachenmann, Magisterarbeit Ruhr-Universitat Bochum 1992Tsao, Ming: Helmut Lachenmann's Sound Types, in: Perspectives of New Music 52 (2014), Heft 1, pp. 217-238.Velazquez, Rossana Lara: Composicion y escucha burguesa: Principios de continuidad y ruptura en el cuarteto Gran Torso de Helmut Lachenmann, Diss. Universidad Nacional Autonoma de Mexico 2011.Zenck, Martin: Die mehrfache Codierung der Figur: Ihr defigurativer und torsohafter Modus bei Johann Sebastian Bach, Helmut Lachenmann und Auguste Rodin, in: de figura. Rhetorik Bewegung Gestalt, Text und Bild, hrsg. von Gabriele Brandstetter und Sibylle Peters, Munchen 2003, pp. 265-288.World premiere: Bremen (pro musica nova), May 6, 1972.
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